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Borderline-Diagnose: Wie erkennt man die Persönlichkeitsstörung?

Borderline Diagnose

Es ist leicht dahingesagt: „Die hat ja Borderline.“ „Der ist eine Borderline-Persönlichkeit.“ Stimmungsschwankungen und heftigen Wutausbrüchen sind zwar typische Symptome einer Borderline-Erkrankung, aber das heißt noch lange nicht, dass man eine solche Persönlichkeitsstörung hat.

Diagnostisch müssen mehrere Kriterien gemeinsam erfüllt sein, um von einer Borderline-Persönlichkeitsstörung zu sprechen. Auch der Leidensdruck sowie die Beeinflussung des Alltags (Beziehungen, Arbeit etc.) sind bei Persönlichkeitsstörungen wesentlich höher als bei „normalen“ Gefühlsausbrüchen.

Allgemein zu sagen: „Die oder der hat Borderline“ und Borderline exakt zu diagnostizieren, sind also zwei verschiedene Dinge. Eine Borderline Diagnose kann immer nur ein Arzt oder ein Psychologe vornehmen.

Also: Wenn du befürchtest, an Borderline zu leiden, oder jemanden kennst, der Züge der Persönlichkeitsstörung zeigt, solltest du auf jeden Fall einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Wie gehen diese vor?

Fachliche Borderline-Diagnose

Borderline zeichnet sich durch ein komplexes Krankheitsbild aus. Das sehen wir schon am Namen: Ursprünglich dachten Psychologen, Borderline sei auf der Grenzlinie (englisch: borderline) zwischen Neurose und Psychose anzusiedeln, der Erkrankte zeige Symptome von beiden Störungen.

Was bedeutet das? Borderline-Patienten fallen durch verschiedene Verhaltensweisen auf und besitzen bestimmte Persönlichkeitszüge. Diese untersucht der Arzt oder die Ärztin. Erst wenn mehrere typische Verhaltensmuster über einen längeren Zeitraum auftreten, liegt einer Borderline-Störung vor.

Die Mediziner berufen sich hierbei – in der Regel – auf das „Das Diagnostische und Statistische Handbuch Psychischer Störungen“, kurz DSM, oder auf ICD-10. Die Abkürzung ICD steht für „International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems„.

Dabei verwenden die Ärzte und Psychologen keinen einzelnen Test, sondern sie führen strukturierte Gespräche mit den Betroffenen durch (manchmal auch mit den Angehörigen). Wie gesagt, es müssen mehrere Kriterien zusammen auftreten, um eine Borderline Diagnose zu stellen.

Diese Punkte werden überprüft:

  • Der Betroffene hat große Angst vor dem Alleinsein, egal, ob die Gefahr real ist oder nicht.
  • Beziehungen sind sehr intensiv, aber nicht von Dauer und sehr instabil. Häufig enden die Beziehungen in Konflikten.
  • Das Selbstbild ist gestört. Der Betroffene weiß nicht wirklich, wer er ist. Wir sprechen hier von Identitätsstörung.
  • Die Person handelt sehr unüberlegt, impulsiv und schädigt sich dabei selbst. Zum Beispiel nimmt sie Drogen, trinkt zu viel, gibt unbesonnen Geld aus, fährt rücksichtslos, hat ein auffälliges Essverhalten oder neigt zu extremen Sexualverhalten.
  • Immer wieder droht der Betroffene mit Selbstmord oder deutet diesen an. Oder er verletzt sich selbst, indem er sich in die Haut ritzt oder mit dem Kopf gegen die Wand schlägt.
  • Starke Stimmungsschwankungen treten auf. So ist der Mensch von Zeit zu Zeit sehr niedergeschlagen, extrem gereizt oder hat Angstzustände. Genannt wird dies: affektive Instabilität.
  • Die Person hat ein chronisches Gefühl von Leere.
  • Der Mensch kann seine Wut und seinen Ärger nicht kontrollieren. Das führt zu Wutausbrüchen, andauerndem Ärger mit dem Partner; Familienangehörigen oder Freunden. Es kann dabei schnell zu Schlägereien oder Gewalt kommen.
  • Bei Stress kommt es zu paranoiden Vorstellungen oder sogenannten dissoziativen Symptomen. Zum Beispiel Amnesie, also der Unfähigkeit, sich an wichtige persönliche Informationen zu erinnern. Oder die Personen erleben nur bruchstückhaft ihre Identität. Sie fühlen sich von ihrem Körper und ihrem Verhalten losgelöst (dissoziiert).

Nach der Borderline-Diagnose

Wie geht es weiter, wenn Borderline diagnostiziert wurde? Glücklicherweise lässt sich Borderline therapeutisch behandeln. Spezielle Therapien zeigen gute Erfolge. Manchmal braucht es auch zusätzlich Medikamente. Die App liloop kann bei deiner Theraphie unterstützen und erste Hilfe leisten. Sie ermöglicht zudem einen ersten Selbst-Check. Der wichtigste Schritt ist die Psychotherapie.

Die meisten Patienten spüren während und nach der Therapie Erleichterungen. Deswegen sollte sich die betroffene Person auf jeden Fall in Behandlung begeben. Die Art und die Dauer der Therapie hängen ganz davon ab, wie schwer die Erkrankung ist.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Die Informationen können das Gespräch mit einem Arzt nicht ersetzen. Bitte suche bei Beschwerden unbedingt einen Arzt auf!

* Gender-Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
4. Februar 2020
liloop am Ohr: Gespräch mit Steffi – Teil 5
Im fünften Podcast-Beitrag berichtet Steffi, wann und wo sie sich Hilfe geholt hat.

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