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Borderline, eine verbreitete Persönlichkeitsstörung

Den Begriff Borderline hast du sicherlich schon einmal gehört. Über eine Million Menschen in Deutschland erhalten die Diagnose: Emotional instabile Persönlichkeitsstörung: Borderline-Typ. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt Borderline in der „Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ (ICD-10) zur Gruppe von Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen.

Was solltest du über Borderline wissen?

 

Häufigkeit der Persönlichkeitsstörung

Borderline tritt sehr häufig auf. Wie gesagt, erhalten über eine Million Menschen die Diagnose. Besonders junge Menschen sind von der Borderline-Persönlichkeitsstörung betroffen. Mit über 40 lässt das Risiko von Borderline deutlich nach: Nur noch unter ein Prozent der Menschen in diesem Alter zeigen Symptome.

Früher dachten Ärzte, an der Persönlichkeitsstörung erkranken mehr Frauen als Männer. Mittlerweile wissen wir, dass Männer und Frauen in etwa gleich häufig betroffen sind. Die Persönlichkeitsstörung sollte als Krankheit ernst genommen und behandelt werden. Spezielle Therapien können Erkrankten helfen und ihnen und ihren Mitmenschen das Leben vereinfachen.

Ursachen der Persönlichkeitsstörung

Wie entsteht eine Borderline-Persönlichkeitsstörung? Heute wissen wir, dass mehrere Faktoren zusammenkommen, damit die Störung ausbricht. Zum einen besitzen die meisten Betroffenen eine genetische Veranlagung. Dabei handelt es sich um Gene, die den Botenstoff Serotonin ausschütten. Serotonin ist dir vielleicht als Glückshormon bekannt. Serotonin steuert zum Beispiel den Tag-Nacht-Rhythmus und der Botenstoff sorgt für gute Laune. Denn Serotonin regelt unsere Gefühle. Ist die Übertragung des Hormons gestört, kommt es zu impulsivem und aggressivem Handeln.

Fast alle Borderline-Patienten haben in ihrer Kindheit oder Jugend ein Trauma erlebt. Dieses Trauma kann sehr unterschiedlich sein. Offensichtliche Traumata sind sexueller Missbrauch, körperliche Gewalt wie Schläge oder schwere Vernachlässigung. Diese Traumata führen zu Veränderungen im Gehirn. Neben genetischer Veranlagung und Traumata sind zudem noch gestörte Eltern-Kind-Beziehung für das Auftreten der Persönlichkeitsstörung verantwortlich. Die Eltern strahlen keine Liebe aus, setzen ihr Kind stark unter Druck oder nehmen seine Gefühle nicht ernst. Keine der Ursachen muss zu einer Borderline-Störung führen, aber sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit.

Symptome der Persönlichkeitsstörung

Foto von Sandy Torchon von Pexels

Das bekannteste Symptom der Persönlichkeitsstörung sind starke Stimmungsschwankungen. Die Betroffenen erleben täglich eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die sie nicht kontrollieren können. Die auslösenden Ursachen für die Gefühlsschwankungen können minimal sein.

Das äußerlich sichtbarste Symptom ist das sogenannte Ritzen. Der Borderline schneidet oder kratzt mit einer Klinge oder Scherbe seine Haut auf. Es gibt aber weitere Symptome. Alle Symptome der Persönlichkeitsstörung findest du hier.

Die Borderline-Störung bricht meist bei jungen Erwachsenen aus. Bis zum 30. Lebensjahr sind die Symptome am stärksten. Danach mildert sich der Verlauf. Wie heftig die Persönlichkeitsstörung in Erscheinung tritt, hängt unter anderem davon ab, wie schlimm die traumatischen Erfahrungen in der Kindheit waren, und ob die Betroffenen alkohol- oder drogensüchtig sind. Sowohl Alkohol- als auch Drogensucht kommen häufig bei Borderlinern vor.

Heilung der Persönlichkeitsstörung

Borderline ist nicht leicht zu diagnostizieren, denn die Symptome der Persönlichkeitsstörung treten auch bei anderen psychischen Erkrankungen auf. Hat ein Arzt oder Psychologe die Borderline-Störung diagnostiziert, sollte sich der Betroffene in eine Behandlung begeben. Die Behandlung besteht aus einer Psychotherapie; hier kennen wir mehrere Behandlungsverfahren. Gerade in der Anfangszeit der Behandlung und bei sehr schweren Verläufen der Persönlichkeitsstörung kommen auch Medikamenten zur Anwendung wie Antidepressiva oder Medikamente, die Stimmungsschwankungen vermindern.

Die gute Nachricht: Die Borderline-Persönlichkeitsstörung lässt sich meist erfolgreich behandeln. Mehr als 2 von 3 Patienten spüren sehr schnell eine Verbesserung ihrer Situation. Bei mehr als der Hälfte hält dieser Zustand sehr lange an.

Wenn du also jemanden kennst, der unter der Persönlichkeitsstörung leidet, oder du glaubst selbst, du bist eine Borderline-Betroffene, dann spreche mit einem Arzt, einer Ärztin oder einem Psychologen oder einer Psychologin. Sie können helfen.

Die App liloop bietet dir einen ersten Selbsttest sowie praktische Hilfestellungen. Diese medizinische App wurde speziell von Psychiatern für Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen entwickelt.

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Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Die Informationen können das Gespräch mit einem Arzt nicht ersetzen. Bitte suche bei Beschwerden unbedingt einen Arzt auf!

* Gender-Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
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