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BPS Impulsivität

Nicht im Griff: BPS und Impulsivität

Triggerwarnung: dieser Artikel enthält sensible Themen und Inhalte, die Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung triggern können.

 

Schon wieder habe ich die Kontrolle verloren. Aber er trieb mich zur Weißglut. Ich konnte nicht anders, als ihn wüst zu beschimpfen und ein Glas an die Wand zu schmeißen. Dann rannte ich aus dem Zimmer. Aus Frust schnappte ich mir eine Flasche Wein und kippte sie in wenigen Zügen in mich hinein. Ich betrank mich, weil ich mich selbst für mein Verhalten, für mein Ich hasste.

 

Impulsives Verhalten, das einen selbst schädigt, ist typisch für BPS, der Borderline Persönlichkeitsstörung. Wir tun Dinge, die einfach nicht klug sind. Das können starke Wutausbrüche sein, verschwenderisches Geldausgeben, mit dem Auto rasen, Sex- oder Spielsucht, Alkoholmissbrauch, Drogenkonsum und zu viel oder zu wenig essen.

Mal drei, vier Gläser Wein zu trinken, mal einen halben Kuchen zu essen, mal laut zu schreien oder sich etwas zu kaufen, was man sich eigentlich nicht leisten kann, ist okay. Fast jeder macht das mal in seinem Leben. Aber wenn wir das impulsive Verhalten nicht kontrollieren können, dann wird es zur Gefahr für uns. Es gibt BPS-Betroffene, die alkoholabhängig werden, die unter Magersucht oder Bulimie leiden, die sich in den finanziellen Ruin gebracht oder schlimme Verkehrsunfälle verursacht haben. Und dann schadet diese Impulsivität den Beziehungen. Mit dieser unkontrollierten Wut können unsere Partner nicht umgehen. Sie sind überfordert und verlassen uns.

 

Warum handeln wir so?

Unser Selbstbild ist sehr zerbrechlich. Wir vertrauen uns selbst nicht und können dadurch auch keinem anderen trauen. So hassen wir uns ab und zu selbst. Und unsere Beziehungen zu anderen Menschen sind sehr labil. Sogar zu unseren Partnern. Unsere Emotionen nehmen wir nicht klar wahr und können sie nicht beurteilen. Dadurch bauen sich extreme Spannungen in uns auf. Die brauchen dann ein Ventil. Ein Ventil bei BPS heißt Impulsivität.

So trinken wir, um uns zu betäuben. Wir hungern, um unser Selbstbild zu bestimmen und unsere Gefühle zu kontrollieren. Wir shoppen, um die Leere zu bekämpfen. Wir rasen mit dem Auto, um Wut und Aggression abzubauen. Wir schreien unsere Partner aus Verzweiflung an, weil wir so geliebt werden möchten wie wir lieben. Wir stürzen uns in sexuelle Affären, um Selbstbestätigung zu erfahren. Wir nehmen Drogen, um zu vergessen.

Wir wissen, es tut uns nicht gut. Aber diese Impulsivität können wir nicht steuern. Oder vielleicht doch?

 

 

Was gegen die Impulse bei BPS tun?

Erkennen und Wahrnehmen ist der erste Schritt. Zuerst erkennen, dass wir an BPS leiden und das zu akzeptieren. BPS ist eine Persönlichkeitsstörung, die wir behandeln lassen müssen. Das heißt, wir sollten einen Arzt oder eine Psychologin aufsuchen. Auch die Liloop-App hilft uns im Alltag.

Es ist wichtig, unser Verhalten frühzeitig wahrzunehmen. Unsere Antennen spüren, wenn die Wut hochkocht, die Anspannung wächst oder die Sicherungen langsam durchbrennen. Das Wahrnehmen können wir lernen. Und wenn es so weit ist, leiten wir Gegenmaßnahmen ein. Yoga hilft zum Beispiel, achtsames Essen oder Achtsamkeitsübungen. Auch Freunde und Familienmitglieder können uns unterstützen, indem sie zuhören und mit uns reden. Von außen ist es meist leichter zu sehen, ob unser Verhalten und unsere Stimmungen schon bedenklich sind.

BPS lässt sich therapieren. Impulsive Handlungen lassen sich unter Kontrolle bringen. Fangen wir damit an.

liloop hilft

Die liloop App unterstützt Betroffene dabei, ihre Impulsivität unter Kontrolle zu behalten. Erfahrene Ärzte und Psychotherapeutinnen haben dazu in der App wirksame Strategien zusammengetragen. Am besten einfach ausprobieren.

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Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Die Informationen können das Gespräch mit einem Arzt nicht ersetzen. Bitte suche bei Beschwerden unbedingt einen Arzt auf!

* Gender-Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
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